Andreas Schöwe

Andreas Schöwe

Jahrgang: Auf jeden Fall ein seeehr guter Jahrgang!

Sternzeichen: Hai-Fisch

Erste gekaufte Platte: Deep Purple – »In Rock«

Könnte ich immer wieder lesen: Tageszeitungen: »Bangkok Post« – weil man sich dann im richtigen Land aufhält. Bücher: »Unterwerfung« von Michel Houellebecq – leider nicht mehr „nur“ Fiktion, sondern inzwischen beängstigend realitätsnah.

Könnte ich mir immer wieder anschauen (Film): US-Lifestyle-Persiflagen wie »Wir sind die Millers«; intelligent gemachte Thriller wie »L.A. Heat«, »Basic Instinct 1/2« oder »Ocean’s 11/12/13«; authentische (Historien)-Dramen der Sorte »Black Hawk Down«, »Full Metal Jacket« – und realitätsnahe Pferde-Opern wie »Young Guns« oder »Tombstone«.

Erstes Konzert: Zu lange her, um mich daran zu erinnern.

Unverzichtbares Ritual vor einem Konzert:
Nö.

Interviews, das ich niemals vergessen werde:
Gespräche mit Paul O’Neill und Ronnie James Dio: Intelligente, gebildete Leut‘, die mehr als nur einen rockmusikalischen Horizont besitzen. Auch weit vorne: Ritchie Blackmore 1993 im Vorfeld der Veröffentlichung des Deep-Purple-Reunion-Albums „The Battle Rages On“ in seinem Lieblingsrestaurant Normandie Inn auf Long Island: Alle Welt warnten mich, was für ein Unhold der Typ ist und ich froh sein müsse, wenn er mich erst nach der dritten Frage rausschmeißt. Tja, und zum Schluss tauschten wir – völlig rotweintrunken – Zauberkunststückchen aus …

Das schrägste Interview das ich je geführt habe:
1. Ozzy Osbourne vor der Black-Sabbath-Reunion, als er dann zum Schluss beim Abschiedsplausch mir eine seiner vielen auf dem Billardtisch liegenden Knarren vor das Gesicht hielt, am Abzug herumnestelte und begeistert meinte: „I love shooting!“
2. Crimson Glory vor der Reunion 1999 in Tampa: Drei Amis meinen, mich zwei Stunden lang durch die Nacht zum angesagtesten Strip-Schuppen Floridas kutschieren zu müssen, um das Interview in „zünftiger Atmosphäre“ zu führen. Ich – völlig jetlaged und übermüdet – zwischen blonden Nackedeis auf High Heels, die mich zu einem „private interview“ abschleppen wollen, und notgeil sabbernden Amis. Und der Laden hatte auch noch nicht mal eine Lizenz für den Alkoholausschank!
3. Bruce Dickinson vor der Iron-Maiden-Reunion während eines Rundflugs über L.A.: Zum Entsetzen der hinter uns sitzenden Kollegen drückt er mir auf dem Sozius den Steuerknüppel in die Hand und meint, ganz der Fluglehrer: „So, jetzt fliegst du alleine!“

Das schrägste Erlebnis während eines Konzerts:
Die SM-Show von The Genitortures 1994 in München: Einem vorher aus den Bewerbern ausgelosten „Pleasure Slave“ werden auf der Bühne zur rockenden Band unter anderem die Eier auf einen Holzbalken genagelt, der Mund zugenäht und sein Pimmel mit Nadeln zum Igel gespickt. Solche Sachen halt … Nix für sensible Gemüter mit schwachem Magen. Auch „nett“: Die Nackedeis von Rock Bitch, die sich beim W:O:A 1997 die Mikros (über die danach Sodom-ist Tom Angelripper singen sollte) in eine speziell feminine Körperöffnung einführten und einem ausgelosten Fan („Wer fängt das Goldene Kondom?“) einen geblasen haben. Wohl gemerkt: Alles live auf der Bühne während der „Show“. Und Manowar-Chefkrieger Joey DeMaio mit seinen Wutreden bei Konzerten sind auch völlig bizarr wie unnötig.

Wofür ich mich neben der Musik begeistern kann:
Reisen, Filme, (Militär-)Geschichte, Schlösser und Burgen

Bevorzugte Speise: Alles, was gut und mit Liebe gekocht ist – zum Beispiel asiatisch, speziell thailändisch, sowie Gegrilltes. Bloß kein veganes Wohlstandsmarotten-Zeugs – ohne medizinischen Grund damit seine Mitmenschen zu nerven, ist schlichtweg nur daneben.

Bevorzugtes Getränk: Gut ausgebaute kalifornische oder spanische Rotweine, charaktervolle Single Malts und exklusive Cocktails wie Siam Sunrise oder Spicy Mango Daiquiri.

3 Alben für die einsame Insel:
Rainbow – »Live In Munich 1977«
Dio – »Live At Last«
Deep Purple – »Live Across Europe 1993« (Box)

Top 3 Alltime Faves Bands/Künstler:
Ronnie James Dio
Ritchie Blackmore
Savatage

Überbewertetste Band aller Zeiten:
Guns N’Roses

Unterbewertetste Band aller Zeiten: Was Rainbow 1975-1978, also in der Dio-Phase, an Genialität auf der Bühne zelebriert haben, weiß heute in einer Zeit des Kurzzeit-Konsumtionswahns leider kaum noch jemand zu schätzen.

Wen ich gern mal vor dem Mikro hätte:
Egal. Hauptsache nette Leute, mit denen man nicht nur über Musik reden kann.

Was ich nicht tolerieren kann: Besserwisser, Schaumschläger und Neidhammel mit großer Klappe, aber nix zum Vorweisen.

Motto: Man lebt nur zweimal, und weil man nicht weißt, wie beschissen das zweite Leben wird, koste das erste nach allen Regeln der Kunst aus!

Das sollte auf meiner Beerdigung gespielt werden:
Welche Beerdigung? Im Ernst: Das ist mir völlig Wurscht, denn davon habe ich dann rein gar nix mehr!